Ressourcenschutz

Unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt.

Start Verantwortung Nachhaltigkeitsthemen Ziele zum Ressourcenschutz

Wir setzen Ressourcen wie Wasser und Energie optimal ein, um sie für künftige Generationen zu erhalten und um den Schutz von Umwelt, Mensch und Tier zu sichern. Dafür legen wir unseren Fokus auf eine stetige Verringerung der verbrauchten Ressourcen.

 

Die Quellen verstehen

Als Tönnies-Gruppe wissen wir, was Veränderung bedeutet. Wir stellen uns den Aufgaben, die Nachhaltigkeit und Verantwortung für den Klimaschutz mit sich bringen. Im Schulterschluss mit der Landwirtschaft ziehen wir an einem Strang. Der Anspruch ist klar definiert: Bis 2030 werden wir einer der nachhaltigsten Lebensmittelproduzenten Europas sein. Grundlage ist unsere t30-Agenda. Diesen Fahrplan ergänzen wir um Maßnahmen im Rahmen der Science Based Targets. Diese Initiative zur Reduktion der Treibhausgasemissionen auf Basis einer wissenschaftlichen Grundlage hat zum Ziel, dass die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2°C begrenzt wird.

Klimaschutz ist eine ernstzunehmende Herausforderung. Sie erfordert langfristige Strategien und konkrete Maßnahmen. Um diese entwickeln und Treibhausgasemissionen senken zu können, braucht es allerdings ein sehr genaues Verständnis der verschiedenen Quellen und des Umfangs der freigesetzten Gase. Und diese sind bei einem Unternehmen unserer Größenordnung mannigfaltig. Dennoch haben wir uns dieser Aufgabe gestellt und eine schier unfassbare Datenmenge ermittelt. Auf dieser Grundlage lässt sich unser Corporate Carbon Footprint berechnen. Der CCF beschreibt das Gesamtvolumen an jenen Treibhausgasemissionen, die direkt und indirekt im Rahmen unserer Prozesse sowie entlang der Wertschöpfungskette entstehen.

 

Landwirtschaft hat entscheidende Rolle

Damit die Vergleichbarkeit gewährleistet ist, orientieren wir uns am Greenhouse Gas (GHG) Protocol. Dieser Standard ist bereits vor 25 Jahren auf eine gemeinsame Initiative des World Resources Institute und des World Business Council for Sustainable Development entwickelt worden, um einen einheitlichen Rahmen für die Berechnung von Treibhausgasen zu schaffen. Gemeinsame Größe für Methan, Distickstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid sowie andere ist CO2e. Das „e“ steht dabei für Äquivalent. Gleichwohl wird differenziert in die Kategorien Scope 1, Scope 2 und Scope 3. Um es vorwegzunehmen: Letztere Kategorie stellt für uns als Unternehmen die größte Herausforderung dar, weil dort die indirekten Emissionen innerhalb der Wertschöpfungskette vorliegen müssen – im vorgelagerten Bereich also im Wesentlichen aus der Landwirtschaft. Zwar ist deren Bilanzierung optional, letztlich aber führt für eine ganzheitliche Strategie zur weiteren Dekarbonisierung kein Weg daran vorbei.

 

Daten erfassen und Maßnahmen ergreifen

Zu Scope 1 zählen Emissionen aus Quellen, die direkt von uns verantwortet und kontrolliert werden. Beispielhaft seien Erdgas und andere Brennstoffe, Kühlmittel und Fuhrpark genannt. Scope 2 umfasst ausschließlich indirekte Emissionen, die durch die Erzeugung von eingekaufter Energie entstehen. Sonstige Emissionen aus der Produktion und Verarbeitung vorgelagerter Brennstoffe oder der Verteilung von Energie in einem Netzwerk werden unter Scope 3 erfasst.

Das ist aber lediglich der Anfang. Im zweiten Schritt wird es darum gehen, die Werte weiter zu reduzieren und Emissionen zu vermeiden. Die Erfassung der Daten wird uns dabei helfen, die selbst gesteckten Nachhaltigkeitsziele festzulegen und den Fortschritt zu überwachen beziehungsweise auch zu kommunizieren. Darüber hinaus ist sie bei der Marktpositionierung von Vorteil. Durch das Zusammentragen der Daten im Bereich der Scope-3-Emissionen können wir hausgemachte Problembereiche ebenso identifizieren wie solche, die nur mittelbar im Zusammenhang mit dem Unternehmen stehen. In der Hauptsache ist das die Landwirtschaft, die Existenzgrundlage der Tönnies-Gruppe.  Wir haben daher unsere Lieferanten gebeten, uns Eckdaten ihrer Betriebe zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam mit den Landwirten und mit unserer Expertise soll auch in dieser Branche zielgerichtet der Ausstoß von Treibhausgasen minimiert werden.

 

Wissenschaftsbasierte Emissionsreduktionsziele

Zur Seite steht uns die Science-Based Targets Initiative (SBTi), eine Partnerschaft zwischen dem Carbon Disclosure Project (CDP), dem United Nations Global Compact (UNGC), dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF). Ihr gemeinsames Hauptziel ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, wissenschaftsbasierte Emissionsreduktionsziele (Science-Based Targets, SBTs) zu setzen. Diese Ziele stehen im Einklang mit dem, was laut wissenschaftlichen Erkenntnissen notwendig ist, um die Erderwärmung auf deutlich unter 2°C über dem vorindustriellen Niveau zu halten, idealerweise 1,5°C, wie es das Pariser Abkommen vorsieht.

Ressourcenschutz

Die Lebensmittelindustrie ist eine energieintensive Branche. Als eines der führenden Unternehmen der Fleischbranche sind wir uns bewusst, wie wichtig es ist, natürliche Ressourcen zu schützen und Energie zu sparen. Dabei setzen wir auf drei Handlungsfelder: Energie einsparen, Energie optimal nutzen und eine hohe Effizienz durch Eigenstromerzeugung. Wir investieren in moderne Technologien und überprüfen unseren Energiemix regelmäßig, um noch besser zu werden. Zudem arbeiten wir mit unseren Partnern daran, nachhaltige und ressourcenschonende Verpackungskonzepte zu entwickeln und mit dem Lebensmitteleinzelhandel an den Start zu bringen, um unseren Ansprüchen in Sachen Ressourcenschutz auch hier gerecht zu werden.

Uns ist bewusst, dass insbesondere auf den Stufen der Tierhaltung erhebliche Ressourcen verwendet werden, bis das Schlachttier zu uns kommt. In Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen haben wir ein neues Fütterungskonzept entwickelt. Das „tieroptimierte-, nitrat- und sojareduzierte Fütterungskonzept“ (TONISO) senkt die Stickstoffausscheidungen über die Gülle erheblich. Dadurch fällt bis zu 30 % weniger Stickstoff an. Außerdem wird das Ziel verfolgt, den Sojaanteil im Futter insbesondere im Ferkel- und Vormastfutter zu halbieren. So können in der Tierhaltung Ressourcen geschont und der Eintrag von Stickstoff bzw. Nitrat über die Düngung in das Grundwasser reduziert werden.

 

Wichtige Kennzahlen

Unsere Maßnahmen

Ein sorgfältiger Umgang mit Energie hat Vorteile für uns alle. Deswegen nutzen wir sowohl Energie aus Eigenstromproduktion, als auch Energie aus dem öffentlichen Netz. Durch diese Kombination können wir und das öffentliche Netz von der Nutzung profitieren. Unsere Eigenstromproduktion erfolgt mit Hilfe von Blockheizkraftwerken. Die dabei anfallende Wärme lässt sich über Absorber, die die Wärme aufnehmen, zur Erzeugung von Kälte nutzen und wird in den vorhandenen Kältekreislauf der Werke eingespeist. In unseren Betrieben streben wir eine Eigenstromproduktion von 20 bis 40 Prozent an.

All unsere Kälte- und Drucklufterzeugungsanlagen sind an Wärmerückgewinnungssysteme angeschlossen. So können wir die anfallende Wärme zur Erhitzung des Brauchwassers nutzen und einen Großteil davon zur Reinigung der Maschinen und Produktionsräume sowie der Gebinde (E 2-Kisten, Boxen usw.) bereitstellen. Durch diese Zweitnutzung der anfallenden Wärme wird keine zusätzliche Primärenergie benötigt – so kommen wir unserem Anspruch nach, gewissenhaft mit natürlichen Ressourcen umzugehen.

Durch die effiziente Nutzung des Frischwassers konnten wir in den letzten Jahren den Verbrauch auf allen Produktionsstufen deutlich senken.

Das anfallende Abwasser wird separat in speziellen Behandlungsstufen gereinigt, bis es sauberer ist als häusliches Abwasser. Zum Vergleich: Der chemische Sauerstoffbedarf (CSB) aus häuslichem Abwasser beträgt durchschnittlich 600 mg/l, der CSB aus unserer Vorbehandlung beträgt ca. 100 mg/l. Das optimal vorgeklärte Abwasser kann aufgrund der guten biologischen Qualität mit dem kommunalen Abwasser vermischt werden. Wir reinigen das Abwasser durch chemisch-physikalische Flotation, ein Trennverfahren, bei dem Stoffe durch Luftblasen an die Wasseroberfläche transportiert werden. Anschließend erfolgt eine weitere biologische Behandlung.

Mit der Installation weiterer Abluftreinigungsanlagen gewährleisten wir, dass keine Gerüche nach außen dringen.

Nachhaltigkeit gemäß weltweiter Standards

Alle deutschen Betriebe der Tönnies-Gruppe sind nach dem Energiemanagementsystem DIN EN ISO 50001 zertifiziert, eine weltweit gültige Norm für systematisches Energiemanagement. Der Großteil der deutschen Betriebe der Tönnies-Gruppe sind nach dem Umweltmanagementsystem DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Darin werden Anforderungen zu Ökobilanzen und zur Ressourceneffizienz festgelegt.

Die erste CO2-Bilanz erstellten wir im Jahr 2009 für unser größtes Werk in Rheda-Wiedenbrück in Zusammenarbeit mit dem Bremer Energieinstitut. Seitdem erstellen wir eine jährliche CO2-Bilanz für unser Werk in Rheda-Wiedenbrück und mittlerweile auch für alle anderen Werke. Für die CO2-Bewertung eines einzelnen Produktes haben wir die Spur eines Schnitzels verfolgt: Von der Rohstoffgewinnung bis zum Endverbraucher zeigte sich, dass der Beitrag der Schlachtung und Zerlegung nur ca. 2 Prozent des gesamten CO2-Fußabdrucks ausmacht. Die Veredelung trägt mit ca. 10 Prozent zum CO2-Fußabdruck bei, die Herstellung des Mastfutters mit ca. 53 Prozent.

Welchen Anteil haben einzelne Produktionsschritte am C02-Fußabdruck eines Schnitzels mit 1 kg Gewicht?

Durch unsere konsequenten Maßnahmen zur Ressourcen- und Energieeinsparung können wir im Werk Rheda-Wiedenbrück Einsparungen von 15.000 t CO2 im Jahr erzielen. Besonders im Bereich der Wärmerückgewinnung an den Flammöfen in der Schweineschlachtung sowie an allen Kälte- und Druckluftverdichtern und durch Investition in optimale Aggregate können wir aktiv CO2 einsparen.

Unsere Blockheizkraftwerke: Optimales Ressourcenmanagement

Wir investieren kontinuierlich in die Modernisierung und den Neubau modernster Anlagetechnik, um unseren Ressourcenverbrauch zu optimieren. Durch den Bau von insgesamt fünf Blockheizkraftwerken (BHKW) in Rheda-Wiedenbrück und in Sögel produzieren wir selbst einen Großteil des Stroms, den wir in der Produktion und Kühlung benötigen. Zudem sparen wir Ressourcen ein – das schont die Umwelt und den Geldbeutel. Unser BHKW folgt einer anspruchsvollen Technik, die auf der neuartigen NH3-Absorbertechnik basiert und eigens für Tönnies entwickelt wurde. Mithilfe des BHKW lassen sich die Strommengen des Energieanbieters und die selbst produzierte Strommenge effizient und einfach steuern. Wir nehmen eine gleichmäßige Strommenge von unserem Anbieter ab und können im Falle auftretender Spitzen diese durch unsere Eigenversorgung abdecken.

Die zum Einsatz kommenden Medien werden permanent erfasst und in Relation zu den Produktionsmengen gesetzt. Wir analysieren und korrigieren Abweichungen zeitnah und trennen und verwerten so viel Abfall wie möglich.

Wir testen neue Umwelt- und Energietechnologien, z.B. bei der Abwasser- und Klärschlammbehandlung, aber auch bei der Abluftreinigung. Im Bereich Gewässerschutz sind unsere Anlagen gesichert, damit keine Verunreinigung von Gewässer oder Boden stattfindet. Das auf dem Betriebsgelände anfallende Wasser teilen wir in drei Bereiche:

  • Schmutzwasser
  • Oberflächenwasser: Das gesamte Oberflächenwasser der Verkehrsflächen wird über einen Retentionsbodenfilter gereinigt.
  • Dachflächenwasser

Um größtmögliche Sicherheit bei der Lagerung von Gefahrstoffen zu gewährleisten, verwenden wir Rückhaltesysteme.

Durch den Einsatz effizienter Aggregate gerade im Bereich Kälte- und Drucklufterzeugung erzielen wir hohe Einsparungen beim Strom. Ein großes Einsparpotential ergibt sich durch den intensiven Einsatz von Wärmerückgewinnungssystemen. Durch die Eigenstromerzeugung und die gleichzeitige Nutzung der Wärme durch Absorber können wir einen Großteil an CO2-Emissionen einsparen.

Fragen Sie uns!

Dialog ist uns wichtig. Deshalb wollen wir Ihre Fragen hören und uns mit den Themen auseinandersetzen, die Sie beschäftigen. Schreiben Sie uns!
Unser Ansprechpartnerin Susanne Lewecke, Leitung Umwelt- und Energiemanagement Tönnies, beantwortet Ihre inhaltlichen Fragen an dieser Stelle. Bei inhaltsgleichen Fragen werden die Antworten von uns gebündelt.

    Ihr Name

    Ihre E-Mailadresse*

    Ihre Nachricht


    Susanne Lewecke

    Leitung Umwelt- und Energiemanagement